Früher Ruhm und Verletzungspech
Wer sich bisher über die Länderspielkarriere von Naohiro Takahara informieren wollte, stieß auf widersprüchliche Informationen. Die meisten dieser Unstimmigkeiten gehen auf den Herbst 1998 zurück, als in Bangkok die 13. Asien-Spiele ausgetragen wurden. Zum Fußballturnier schickten die meisten der teilnehmenden Länder ihre A-Nationalmannschaften, Japan hingegen trat mit der U21-Elf an, zu der auch der 19-jährige Naohiro Takahara gehörte. Die Partien, die Japan während dieses Turniers spielte, gelten nach den Richtlinien der FIFA als vollwertige A-Länderspiele. Zudem wurde das Team von demselben Trainer betreut, der auch für die A-Nationalelf zuständig war, dem Franzosen Philippe Troussier.
Die vier Begegnungen, die Takahara 1998 bei den Asien-Spielen absolvierte, sind aber dennoch in der folgenden Statistik mit einem Sternchen markiert, weil die meisten japanischen Datenbanken sie nur als U21-Spiele werten und den Beginn der A-Länderspiel-Karriere von Naohiro Takahara auf den 13. Februar 2000 datieren. An diesem Tag, knapp vier Monate vor seinem 21. Geburtstag, stand er bei einem Vorrundenspiel der Asien-Meisterschaft neben Spielern wie Shinji Ono und Junicho Inamoto für sein Land auf dem Platz. Er war auch dabei, als das Turnier acht Monate später mit einem Finalsieg Japans über Saudi-Arabien endete.
Damit hatte sich Takahara in den Kader Japans gespielt und hätte, wie Ono und Inamoto, bei der WM 2002 im eigenen Land für Furore sorgen sollen. Doch sechs Wochen vor Beginn der WM fing sich Takahara eine komplizierte Lungenentzündung ein. Zuerst hieß es, er würde ein ganzes Jahr ausfallen, aber auch wenn sich das nicht bewahrheitete, so verpasste er doch die Weltmeisterschaft. Ähnliches Pech widerfuhr ihm, als er sich kurz vor dem Confederations Cup 2005 in Deutschland einen Muskelfaserriss zuzog und das Turnier absagen musste. Doch bei der WM 2006 - so hoffen er, sein Nationaltrainer Zico und alle seine Fans - kann er endlich auf der ganz großen Bühne für Japan auf Torejagd gehen.
