
Als Sibirien bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen asiatischen Teil von Russland. Es wird im Westen begrenzt vom Ural, im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifik und im Süden von der Volksrepublik China, der Mongolei und Kasachstan. Es umfasst rund zwei Drittel des russischen Territoriums und misst 9,6 Millionen Quadratkilometer. Im engeren Sinne versteht man darunter das Westsibirische Tiefland, das Nordsibirische Tiefland, das Mittelsibirische Bergland und das Südsibirische Gebirge.
Die Grenzen Sibiriens sind nicht eindeutig definiert. Die Bestimmung des Sibirischen Territoriums unterscheidet sich je nach Betrachtungsweise: geographisch, historisch, politisch.
Die Landesbezeichnung bezog sich ursprünglich auf das Khanat Sibir im heutigen Westsibirien, ein Zerfallsprodukt der Goldenen Horde. Heute wird damit außerhalb Russlands meist der gesamte asiatische Teil Russlands bezeichnet.
Dieser erstreckt sich in west-östlicher Richtung zirka 7.000 Kilometer weit vom Ural bis zu den Gebirgen der pazifischen Wasserscheide. Von Norden nach Süden umspannt er etwa 3.500 km vom Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) bis zum Kasachischen Hügelland und der Grenze zur Mongolei und zur Volksrepublik China.
Der Ferne Osten (Dalni Wostok/Дальний Восток), von Jakutien bis zur Pazifikküste, der mit 6.179.900 km² Fläche größer ist als Sibirien, wird zwar außerhalb Russlands zumeist als Teil dieser Landschaft subsumiert, gilt jedoch in Russland selbst als eigene Region. So verstehen Einwohner Kamtschatkas oder Sachalins unter „Sibirien“ eine Region, die sich mehrere tausend Kilometer westlich ihrer Heimat befindet. Für Russen beginnt Sibirien „hinter dem Ural“ – in Höhe von Tjumen – und endet „kurz hinter dem Baikal“ – also etwa 100 Kilometer östlich des Baikalsees, bei Ulan-Ude.
Mit 23 Millionen Einwohnern ist Sibirien nur schwach besiedelt, die Bevölkerungsdichte liegt im Mittel bei nur 2,7 Menschen pro km². Die Bevölkerung konzentriert sich in einem relativ schmalen Streifen im Süden und Südwesten, wo die Transsibirische Eisenbahn wichtige Großstädte verbindet und Ackerbau möglich ist.
Nowosibirsk, Omsk, Krasnojarsk, Tjumen', Tomsk, Irkutsk, Chabarowsk, Tschita, Ulan-Ude und die fernöstliche Pazifik-Metropole Wladiwostok gehören zu den größten Städten in diesem Streifen. Wichtige Industriezentren, in denen weitere Großstädte liegen, sind der Autonome Kreis der Chanten und Mansen und der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen, die den Schwerpunkt der Öl- und Gasindustrie darstellen sowie das südsibirische Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) mit den Industriestädten Nowokusnezk und Kemerowo.
Horizontale Gliederung
Der horizontalen Gliederung nach kann Sibirien grob in sieben Teilregionen unterteilt werden: Westsibirisches Tiefland, Nordsibirisches Tiefland, Mittelsibirisches Bergland, Südsibirische Gebirge, Mitteljakutische Niederung, Ostsibirisches Tiefland und Ostsibirisches Bergland. Begrenzt wird Sibirien im Osten durch den so genannten Fernen Osten und die große Halbinsel Kamtschatka mit ihren vielen Vulkanen.
Flüsse und Seen
Der Baikalsee ist mit 31.500 km² Fläche, 1.637m Tiefe und mit seinen mehr als 25 Mio. Jahren der größte, tiefste und älteste Süßwassersee der Welt. Er befindet sich in den Südsibirischen Gebirgen.
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